Der expressionistische Bildhauer Bernhard Hoetger (1874-1949) gehörte mit Heinrich Vogeler und Paula Modersohn-Becker zum Künstlerkreis in Worpswede. Als Mitglied der Künstlerkolonie Darmstadt erarbeitete er bereits zuvor ein skulpturenreiches Gesamtkunstwerk im Platanenhain auf der Mathildenhöhe, das zu seinen Hauptwerken zählt. Sein Platanenhain auf der Mathildenhöhe Darmstadt war der künstlerische Höhepunkt der letzten Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie im Jahre 1914. Mit über 40 plastischen Werken auf dem gesamten Areal der Mathildenhöhe schuf er ein emphatisches Gesamtkunstwerk zum Kreislauf des Lebens. Im Ensemble der großen Reliefs »Frühling«, »Sommer«, »Schlaf« und »Auferstehung« der Tierfiguren, Krugträgerinnen, Textreliefs, Vasen, und Personifikationen menschlicher »Licht- und Schattensseiten« ließ Hoetger mit Anklängen an buddhistische und christliche Motivik sowie altägyptischer und romantischer Lyrik einen geradezu sakralem Außenraum entstehen.