Günter Gaus hat Maßstäbe gesetzt. Als Chefredakteur, als Schriftsteller, als Diplomat und als Politiker. Er hat Geschichte mitgeschrieben und mitgestaltet. Er war ein Ausnahme-Publizist; 1929 geboren gehörte der spätere »Spiegel«-Chef zur so genannten »Flakhelfer-Generation«, die vieles wollte, nur nicht wieder belogen werden. Er verwahrte sich gegen Illusionen, war unbestechlich. Halbheiten und Ausflüchte waren ihm fremd. Günter Gaus hat das deutsche Fernsehen das Sprechen gelehrt. Vierzig Jahre lang interviewte er 250 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Dabei blieben sein Stil und seine Präsentation identisch. Sein Hinterkopf war der bekannteste der Nation. Moden hat er sich nie gebeugt. Seine Formen waren überzeugend altmodisch. Der Bürger Gaus verbat sich zudem jede Art von Phrasen, die die heutige, weitgehend Sinn entleerte Talk-Kultur bestimmen. Er stand für vorurteilsfreien Journalismus. Seine Fragen waren analytisch, scharf, aber nie verletzend. Er setzte nach, wenn die Antworten unbefriedigend blieben, aber er mochte mit seinen Gästen nicht diskutieren; ihm ging es darum, das Was, das Wie und das Warum ihrer Person und ihrer Befindlichkeit zu erkunden. Wie kein Anderer bescherte er dem deutschen Fernsehen immer wieder Sternstunden. Günter Gaus war und bleibt eine Institution der Republik. 40 Jahre lang interviewte Günter Gaus insgesamt 250 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die erste Sendung wurde am 10. April 1963 ausgestrahlt - Ludwig Erhard war der Gesprächspartner. Das letzte Gespräch wurde im März 2004 geführt. Es sollte keine Diskussion mit dem Gast geführt werden, vielmehr sollten durch Fragen und Nachfragen der Standpunkt, das Weltbild, die Ziele, aber auch die Biographie der befragten Person deutlich werden. In der Fragestellung höflich und zurückhaltend, verlangte Günter Gaus stets klare Antworten. Und ließ sich und seinem Gast immer ausreichend Zeit dazu, 45, 60 Minuten und manchmal auch mehr. Auf DVD liegen jetzt die wichtigsten Gesprächspartner der 60er Jahre, der großen Zeit der »Bonner Republik« vor - alle in voller Länge (Hrsg. Manfred Bissinger) Jeder Besteller beider Pakete erhält zusätzlich und kostenlos das umfangreiche Buch »Was bleibt sind Fragen« in dem weitere Interviews abgedruckt sind. Zusätzlich: H.J. Abs, E. Gerstenmaier, A. Koestler, E. Mende, E. Teller u.v.a.