Lizensausgabe Leipzig 2003. 23. Band der DDR-Bibliothek. Mit einem Nachwort von Günther Drommer. Mit dem Roman Ole Bienkopp wirft Erwin Strittmatter 1963 einen literarischen Fehdehandschuh in eine gesellschaftliche Umwälzung, die für die DDR eine Zerreißprobe darstellt. Es geht um die Gründung landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften, und Ole Bienkopp wird der heiß umstrittene literarische Protagonist dieser Entwicklung, der in kein Schema paßt. Nach diesem bis dahin auflagenstärksten Buch Strittmatters wird der Autor geheiligt und verteufelt, was ihn freilich unberührt läßt. Er hat sich mit diesem Buch seine Unantastbarkeit erschrieben. Erwin Strittmatter, 1912-1994, arbeitete nach dem zweiten Weltkrieg als Journalist, ehe er sich, zeitig auch von Brecht entdeckt, ganz der literarischen Tätigkeit zuwandte. Durch seine Romane Ochsenkutscher, Wundertäter und Ole Bienkopp avancierte er zu einer Art Volksschriftsteller der DDR, in dessen Stoffen sich die Leser am stärksten in ihren Bedrückungen und Freuden wiederzuerkennen glaubten. Vorzugsausgabe: 300 Exemplare im Schuber mit einer signierten Originalradierung von Gudrun Brüne.