Spreng war der große Wörtersammler des 18. Jahrhunderts. Er wollte der deutschen Sprache zum Durchbruch verhelfen, die germanischen, mittelhochdeutschen und mundartlichen Einflüsse festhalten. Ganz nach dem Ideal von Leibniz »die teutsche Sprache« durch ein etymologisches Wörterbuch auf starke Beine zu stellen. Doch das Flubbern, die Aalkugel oder die anderen 100 000 handschriftlichen Einträge fanden nicht in die Druckerei. Der streitbare Theologe fand keinen Geldgeber. 250 Jahre überwinterte der literarische Schatz im Basler Bibliothekskeller. Der Duden-Preisträger Heinrich Löffler hat den Schatz zusammen mit einem fachkundigen Team gehoben. In den sieben Bänden erwartet uns das ganze Weltwissen des 18. Jahrhunderts. Die rund hunderttausend Artikel basieren auf zeitgenössischen und historischen Quellen, insbesondere aus den Bereichen Literatur, Bibel, Religion, Rechtswesen, Handwerk, Technik und Wissenschaft. Berücksichtigt sind alle bis dahin zugänglichen literarischen Texte des Gotischen, Althochdeutschen, Mittelhochdeutschen und der benachbarten deutschen (germanischen) Sprachen (etwa Skandinavisch, Angelsächsisch, Niederländisch). Die Artikel sind narrativ verfasst: Man kann das Glossarium mit unzähligen Histörchen, Anekdoten, Rezepten, Sprichwörtern und Redensarten aus Gegenwart und Vergangenheit durchaus als ein Lesebuch bezeichnen. Johann Jakob Spreng (1699-1768) war ein Schweizer Theologe und Professor für Griechisch an der Universität Basel.