1905 stellte Maurice de Vlaminck zusammen anderen Künstler im »Salon d’Automne« aus. Der konservative Kritiker Louis Vauxcelles verhöhnte die Künstler damals als »Fauves«, Wilde. De Vlaminck übernahm diesen Begriff und definierte darüber seine Arbeit: »Fauvismus ist meine Manier: keine Schule, keine Bildung gelten - nur meine blauen, meine gelben, meine reinen Farben, ganz unvermischt.« Die emotionale Aufladung der Farbe war das Thema, das Vlaminck am meisten umtrieb. In breiten Pinselstrichen setzt der Künstler die Farbflächen gegeneinander. Das von Blautönen dominierte Bild durchzieht ein grüner Streifen, ergänzt mit den braunfarbenen Gebäuden am linken Rand. Das kräftige Rot am Dach und Bootsrand liefert einen auffälligen Akzent. Die Seine-Insel Chatou bei Paris ist auch als »Insel der Impressionisten« bekannt. Vlaminck schrieb in seinen Erinnerungen über die Landschaft: »Diese mir so vertrauten Gegenden malte ich mit Vorliebe: die Seine mit ihren Schleppkähnen, die Dampfer mit ihren Rauchfahnen, die Kneipen, die farbige Stimmung, den Himmel mit seinen großen Wolken, zwischen denen die Sonne durchbricht. Ich fuhr im Boot stromaufwärts, arbeitete, aß in irgendeinem Bistro zu Mittag und kehrte abends glücklich heim. Einmal im Monat brachte ich meine neuesten Bilder in die Galerie Vollard«. Das Gemälde gehört zur Sammlung Hasso Plattner.