Das Gemälde aus dem Bestand der National Gallery of Australia zieht den Betrachter mit seinen leuchtenden Kontrasten in seinen Bann. Hinter drei unterschiedlich starken Stäben mit angedeuteten Schatten sieht man ein rotes Quadrat. Richter schneidet daraus einen blauen Ausschnitt aus, und gewährt dadurch einen Ausblick, den er durch einen grellgelben Schleier wieder verstellt. Dieses faszinierende Spiel mit Tiefe und Plastizität löst sich in der Abstraktion auf. Bei diesem aus mehreren Farbschichten aufgebauten Gemälde beginnt Gerhard Richter seinen Malprozess, indem er in einem ersten Schritt mit Pinsel und Spachtel Ölfarbe auf die Leinwand aufträgt. Abschließend setzt der Maler dann einen Rakel ein. Dabei handelt es sich um ein langes Holzbrett, mit dem überschüssige Farbe abgenommen oder verwischt wird. »Bewusst kann ich das Ergebnis nicht berechnen«, erklärte Richter. »Aber unterbewusst kann ich es spüren. Das ist ein schöner Zwischenzustand«. Das aufwändige Druckverfahren erlaubt es, die Aura dieses Meisterwerks des kalkulierten Chaos einzufangen. Auf qualitätvolles Büttenpapier gedruckt, besitzt dieser streng limitierte, edle Kunstdruck die grandiose Farbkraft des Originals.