Seit über 50 Jahren hat Annie Leibovitz ein Werk geschaffen, das an Umfang und Einfluss seinesgleichen sucht. Von den unmittelbaren Reportagen für das Magazin Rolling Stone in den 1970er-Jahren bis hin zu den stilisierten Porträts ihrer Arbeiten für Vanity Fair und Vogue bilden ihre Bilder quasi ein Familienalbum unserer Zeit. Der Band im XXL-Format thematisiert politische und kulturelle Geschichte, von Königin Elisabeth II. und Richard Nixon bis hin zu Laurie Anderson und Lady Gaga. 1986 schrieb David Byrne seinen einzigen Spielfilm True Stories, bei dem er auch Regie führte und die Hauptrolle spielte. Die Musik war ein wesentliches Element des Films und wurde größtenteils von Byrnes Band, den Talking Heads, beigesteuert. Die Idee dahinter war, dass die Stadt den 150. Jahrestag der Unabhängigkeit von Texas von Mexiko feierte: »ein Fest der Besonderheit«. Eine der feierlichen Veranstaltungen war eine Modenschau in einem Einkaufszentrum. Adelle Lutz, die damalige Freundin und spätere Ehefrau von Byrne, entwarf die Kleider. Ihr Thema war »Urban Camouflage«, eine skurrile Anspielung auf die historische Beziehung zwischen Surrealismus und Mode: Rasenkleidung aus Kunstrasen, Anzüge mit Ziegelsteinmustern, ein Kleid in Form einer Hochzeitstorte und Byrne in ihrer »Efeujacke mit Holzhosen«.