Leipzig 2004. In der Übersetzung von Ludwig Tieck. In der Weltliteratur ist kaum eine andere Figur so lebendig geblieben wie die von Don Quixote de la Mancha, dem Ritter von der traurigen Gestalt. Erfunden hat sie der selbst durch viele Lebensumstände gebeutelte, aus niederem Adel stammende und offenbar hochgebildete Miguel de Cervantes Saavedra. Ihm blieben Ironie und Parodie, um die Zustände zu schildern, und so ließ er seinen »tapferen und edlen« Ritter in die Welt hinausreiten, sich Beulen holen, gegen Windmühlen kämpfen, den Huren das Eheglück und den Banditen den Ehrenkodex lehren. Doch seine Lanze der Phantasie und Redlichkeit zerbrach am harten Panzer der Wirklichkeit. Was uns lachen und schmunzeln macht, ist die Erkenntnis vom eigenen Dilemma, das jeder auf eigene Weise zu meistern hat. Der Band ist opulent gestaltet und mit 140 eigens für diese Ausgabe geschaffenen expressiven, farbigen Illustrationen von Sighard Gille ausgestattet. Gille gelingt dabei eine moderne malerisch-illustrative Auslegung des Stoffes, die uns die Gestalt des erzsympathischen Don Quixote in 21. Jahrhundert holt.