Rosa Luxemburgs Briefe zwischen 1916 bis 1918, adressiert an Sophie Liebknecht, sind wunderbar poetische Zeitdokumente. Heiter und sorgenvoll sinniert sie über das Leben, Literatur und gemeinsame Erlebnisse. Malerische Beschreibungen über Landschaften und Vogelgezwitscher treffen auf düstere Gedanken. Doch ihr kämpferischer Optimismus versiegte nie: »Ich habe das Gefühl, dass dieser ganze moralische Schlamm, durch den wir waten, dieses große Irrenhaus, in dem wir leben, auf einmal, so von heute auf morgen wie durch einen Zauberstab ins Gegenteil umschlagen, in ungeheuer Großes und Heldenhaftes umschlagen kann.«