Er wird als aufbrausender Charakter beschrieben, der sich gegen Unrecht und Autorität auflehnte, das machte ihn zum Begründer des Anarchismus. Inspiriert von politischen Freunden, wie dem französischen Frühsozialisten Proudhon, entwickelte er seine Ideen eines antiautoritären Sozialismus: ein Leben ohne Zwang und Gewalt, ohne Ausbeutung, ohne Kontrolle von oben. Bakunin fragt: Wie wollen wir leben? Wie viel Fremdbestimmung wollen wir zulassen? »Seit Bakunin hat es in Europa keinen radikalen Begriff von Freiheit mehr gegeben« (Walter Benjamin). Er gilt noch immer für viele als eine Art intellektueller Geheimtipp. Ricarda Huchs bewegende Lebensbericht zeichnet das Schicksal des großen Rebellen, dieses fanatischen Freiheitsliebenden nach. In ihrer unverwechselbaren kraftvollen Art beschreibt sie Bakunins bemerkenswerten Charakter im Kontext der historischen Gegebenheiten und Zwänge. »Ricarda Huch fand in Bakunin einen Streiter für ihre eigenen Ideen, für Gerechtigkeit, Freiheit des Geistes und der Seele. Behutsam in den historischen Quellen suchte sie nach dem Gesetz dieses Lebens, das dem Kampf verhaftet war, wo immer er dem Wohl der Menschheit nottat.« (Die Zeit)