Nicht nur wegen seiner ungewöhnlich langen Regierungszeit von 65 Jahren, sondern mehr noch wegen seiner Leistungen als Staatsmann hat der Markgraf und spätere Kurfürst und Großherzog Karl Friedrich das neuzeitliche Baden wie kein zweiter Herrscher geprägt. Während seiner Herrschaft verzehnfachte sich die Fläche des von ihm regierten Territoriums, Folge vor allem der Neuordnung der politischen Landkarte in der napoleonischen Zeit. Außenpolitisch eher ein Zauderer, lagen seine Verdienste hauptsächlich in der Innenpolitik. Schon die Zeitgenossen würdigten ihn als Muster und Vorbild eines aufgeklärten absolutistischen Herrschers. Er sorgte bereits lange vor dem großen Umbruch der Französischen Revolution in seinem Land für die Aufhebung der Leibeigenschaft, die Einführung der allgemeinen Schulpflicht und die Abschaffung der Folter. Als bekennender Anhänger der damals modernen physiokratischen Wirtschaftsauffassung trug er mit der Anlage von Mustergütern und dem Bau von Straßen und Kanälen zur Hebung des wirtschaftlichen Wohlstandes bei, während er selbst sparsam lebte und als ungemein fleißig und pflichtbewusst galt. Die ebenso kompetente wie farbige Darstellung ist nicht nur für alle an der badischen Landesgeschichte Interessierten ein Muss, sondern auch für jeden, der sich für die widerspruchsvolle Welt des ausgehenden alten Reiches interessiert, mit Gewinn zu lesen.