Leipzig 1997. Hans Kemmer ist einer der sehr wenigen namhaften Maler des ausgehenden Mittelalters, die mit dem sich ändernden religiösen Weltbild während der Reformationszeit ihren Wirkungskreis und ihre Bedeutung nicht verloren. Hans Kemmer, »der Cranach von Lübeck«, war ein überaus gefragter Künstler protestantischen Glaubens, der dennoch eher konservative, formal dem alten Weltbild zuzurechnende Bildmotive bevorzugte. Diese ausführliche, vorzügliche Monographie zeigt Altarbilder, Epitaphien und Portraits Kemmers und bezieht sie aus kunsthistorischer Sicht in die geistigen Strömungen der Zeit ein.