Berlin 2004. Die traditionelle Landschaftskunst hat sich in den 1960er Jahren radikal gewandelt, als etliche Künstler Landschaft nicht mehr einfach nur darstellen, sondern ihre Spuren direkt in der Umwelt hinterlassen wollten. Es war symptomatisch für den Einfluss der Gegenkultur in dieser Dekade, dass viele Künstler die Galerie als Rahmen für ihre Kunst und als ökonomisches System ablehnten. Stattdessen fühlten sie sich von entropischem postindustriellem Brachland oder weiten unkultivierten Räumen wie Wüsten- und Berglandschaften angezogen. Einige Künstler arbeiteten mit Erde als Material, um kolossale primitive Symbole zu schaffen, während andere den Horizont mit menschlichen Wegweisern versahen. Die gesamte Kunstrichtung ist im wesentlichen zwar skulptural geprägt, aber auch Performance und Konzeptkunst stehen eng mit ihr in Verbindung. Für einige ist schon die körperliche und geistige Erfahrung von Landschaft ein Kunstwerk. Dieses Buch dokumentiert in Gänze die Genese des Land-Art-Phänomens in den 1960er und 1970er Jahren sowie sein komplexes Erbe bis hin zur zeitgenössischen Environmental Art. Auf atemberaubenden Fotografien sind Earthworks, Environments, Performances und Aktionen festgehalten.