Junge Fotografen haben in den letzten Jahren durch spektakuläre Werke Aufsehen erregt. Die Fotokünstler Boris Becker, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Thomas Ruff und Thomas Struth sehen ihre Herausforderung nicht im Festhalten des Motivs durch ein Bild, sondern im Herstellen von Bildern mit der Kamera. Gemeinsam ist diesen Künstlern ihre Herkunft aus der Fotoklasse von Bernd und Hilla Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie. Längst gehen sie jedoch ihre eigenen - überaus erfolgreichen - Wege. Der Titel »Zwischen Schönheit und Sachlichkeit« greift zwei Phänomene der Arbeiten auf. Zum einen den sachlich-kühlen Blick auf die Dinge, der - von einigen Künstlern durch digitale Nachbearbeitung verstärkt - aufgrund extremer Tiefenschärfe besticht. So ist selbst bei Porträts trotz der räumlichen Nähe die inhaltliche Distanz zum Motiv gegeben. Zum anderen das Interesse, das Motiv durch Blickpunkt, Perspektive, Auswahl, Betonung sowie durch Auslassung in formal-ästhetisch geordnete und farblich harmonische Strukturen zu überführen. Immer wieder entpuppen sich dabei die scheinbar dokumentarischen Fotos als mit Licht gemalte Bilder voller abstrakter Schönheit.