Mit »Häuser Räume Stimmen« fängt Stefan Koppelkamm (Jg. 1952) nicht nur grundlegende Elemente des Stadtraums ein, er inszeniert mit ihnen auch ein Spiel unterschiedlicher Zeiten. Im Zentrum des Katalogs steht das Ortszeit-Local-Time-Projekt, mit dem der Fotograf 1990 begann. Kurz nach dem Fall der Mauer reiste er durch Ostdeutschland und hielt in Schwarz-Weiß-Aufnahmen Häuser, Straßen und Plätze fest. Zehn Jahre später suchte er diese Orte wieder auf und fotografierte sie von den exakt gleichen Standpunkten aus ein zweites Mal. Die Veränderungen sind frappierend: Ein gesellschaftlicher wie ökonomischer Wandel zeigt sich in jedem dieser Bilder. Ergänzt durch aktuelle Stadtimpressionen - riesige Fensterfassaden und überdimensionale Werbeplakate - sowie urbane Klangcollagen, entwirft Koppelkamm ein Panorama, das nicht nur den Raum, sondern auch die Zeit umfasst.