»Latitude Zero« bedeutet Breitengrad Null, und dies ist bekanntlich der Äquator. Hierhin hat es die Dokumentarfotografin verschlagen - eine 25 000-Meilen-Odyssee, die sie drei Jahre lang und auf sich allein gestellt durch die Länder am Äquator unternahm: Monique Stauder benötigte keinen Reiseplan und keine Agenda. Das Ziel ihrer besonderen Expedition war es, die Menschen, die ihr unterwegs begegneten, und ihre Lebensweisen authentisch zu dokumentieren. Ihre Begegnungen waren ungewöhnlich und eindrücklich: Eine Bohnenreismahlzeit gemeinsam mit Guerillakämpfern mitten im südkolumbianischen Regenwald. Der Genuss von honigbestrichenen Schildkröten zusammen mit Pygmäen im Kongo. Magische Tänze und leuchtende Kostüme auf einem brasilianischen Volksfest. Ihre Schwarz-Weiss-Fotos bezeugen die uns so oft fremden Kulturen, die hier allerdings nicht in Pose erscheinen, sondern auf sehr subtile Weise spontan eingefangen wurden. Bemerkenswert! Mit einem Text des Autors und Reiseschriftstellers Paul Theroux, durchgehend ganzseitigen Aufnahmen und faksimilierten Tagebuchseiten. Gestalterisch ein Highlight (das Buch ist vice und versa vorn und hinten zu öffnen), inhaltlich sowieso, unbedingt empfehlenswert! Ausgezeichnet mit dem »Deutschen Fotobuchpreis 2011« in Silber.