Helga Paris lebt seit 1966 in Berlin Prenzlauer Berg und ist die Chronistin des langen ostdeutschen Nachkriegs. Im Fokus: der Mensch, in der Berliner Eckkneipe, in den tristen Straßenzügen des Ost-Berlins der 70er. Jahre. Müllfahrer, Jugendliche, Textilarbeiterinnen, in Berlin, Halle, Georgien oder Siebenbürgen. Gegen den räuberischen Blick des Schnappschusses stellt sie den »aufgebauten Moment, den Höhepunkt einer direkten Kommunikation, den Moment der Verschmelzung von Fotograf und Objekt.« (Tagesspiegel). Die hochwertig gedruckte Monografie entfaltet den in hoher künstlerischer Qualität geschaffenen Bilderbogen und zeigt, wie sich die Wahrnehmung der Zeitgeschichte und individuell erfahrene Lebenszeit mit dem sich verändernden Blick der Künstlerin überlagern. Das Buch sollte in keiner ernst zu nehmenden Fotobibliothek fehlen (Text dt., engl.).