Das aufwändig gedruckte Buch beschäftigt sich mit einer frühen Erscheinungsform der noch jungen Fotografie, der Ferrotypie (auch Tintypie, Melanotypie oder Blechfotografie bezeichnet). Sie ist ein fotografisches Direktpositiv-Verfahren, das zwischen 1855 und den 1930er Jahren verwendet wurde und ausschließlich Unikate hervorbringt. Preiswerter als die Daguerrotypie wurde es zum populären Medium für die breite Öffentlichkeit und war weit davon entfernt, allein der »ernsthaften« Portraitfotografie zu dienen. Anhand der zahllosen Reproduktionen dieses Bandes kann der Leser den privaten und familiären Rahmen der Ferrotypie nachvollziehen - sind doch die Abgelichteten vielfach ausstaffiert mit alltäglichen Gegenständen wie Spielzeug, Masken, Kostüme etc. Auf diese Weise erzählt uns dieses Buch natürlich viel mehr: nämlich ein Stück (Sozial-) Geschichte! (Text engl., Steidl)