Ruetz fotografiert seit 1964. Bekannt wurde er durch die Bilder, welche die APO in Berlin dokumentierten und das öffentliche Bewußtsein der Achtundsechziger-Generation prägten. Er wechselte direkt von der Universität in die STERN-Redaktion. In den Sechzigern und Siebzigern entstanden seine langen Bildessays über das geteilte Deutschland, dessen Osten Ruetz, als Westdeutscher, von innen zeigte. Diese Bilder sind unter dem Titel »Deutsche Charaktere« zusammengefaßt. Das Buch »Sichtbare Zeit« enthält auch andere Projekte und Bilderzyklen, an denen Ruetz arbeitete und noch arbeitet: »Leben und Sterben«, »Timescape«, »Der zweite Blick«, »Der unverwandte Blick«. An »Timescape« arbeitet Ruetz seit fast zwei Jahren; es ist sein umfangreichstes Projekt, eine Lebensarbeit. Timescape dokumentiert in sinnlichen, großformatigen Bildern Entwicklung und Verfall von Land- und Stadtschaft in Deutschland, Europa und den USA.