Katalog, London 2004. Jacques Henri Lartigue (1894-1986) machte seine erste Aufnahme mit der Kamera seines Vaters im Alter von sechs Jahren, und dies war der Beginn seines überbordenden Lebenswerks, in dem er ungewöhnlich beharrlich das Leben in Frankreich im 20. Jahrhundert mit der Kamera einfing. Seine Bilder, die heute wie aus einer anderen Zeit wirken und gleichzeitig außergewöhnlich modern anmuten, zeigen in seiner unverkennbaren Bildsprache Privates, die Gesellschaft und das Leben auf der Straße. Lartigue war leidenschaftlicher Amateur und arrangierte die mehreren Tausend Fotografien seines Lebenswerks in große visuelle Alben - »Tagebücher« -, die heute zu den bedeutendsten Archiven der modernen Fotografie gehören. Dieses Renommée festigte sich allerdings erst zur Ausstellung im MOMA in New York, kurz vor Lartigues 70. Geburtstag. Der vorliegende Band ist mit 344 Aufnahmen die umfassendste Retrospektive über sein Werk und die intime Betrachtung des Lebens in Frankreich im 20. Jahrhundert. Eine genaue Chronologie setzt die einzelnen Alben in den Kontext seiner Biografie und der europäischen Geschichte. (Text engl.)