John O’Reilly arbeitet mit dem Medium der Fotografie: eigene Bilder - oftmals Selbstporträts - werden auf gefundenes Material montiert und erschaffen bezwingende Welten von irritierender Präzision und überraschender Momente. Ähnlich wie vielleicht noch Mapplethorpe gelingt ihm eine zwischen Schönheit und Schrecklichkeit changierende Ästhetik, die irritiert und verunsichert. Seine Themen: Kreativität, (Homo-) Sexualität, Identität. Die Auswahl seiner Collagen ist eine Entdeckung und lässt nur ansatzweise erahnen, mit welchem Aufwand und unter welchem Einsatz diese Bilder entstanden sind. Erst zur Whitney Biennale 1995 trat der bis dahin dem Kunstmarkt ablehnend gegenüberstehende O’Reilly erstmals an die Öffentlichkeit. Wir können seine bemerkenswerten Tableaus hier nun endlich ausführlich studieren. (Text englisch).