Kaum ein anderes künstlerisches Sujet spiegelt den Zeitgeist so direkt wider wie das Porträt. War es früher die goldgerahmte Atelieraufnahme, sind es heute die Selfies, in denen sich die Menschen ein Bild von sich selbst machen. Der britische Fotohistoriker Phillip Prodger wirft im vorliegenden Band einen frischen, unkonventionellen Blick auf das fotografische Porträt vom 19. Jahrhundert bis heute. In acht Kapiteln beleuchtet er die Sichtweisen so verschiedener Fotografen wie Henry Fox Talbot, Lee Miller oder Rineke Dijkstra. In den Gesichtern der mehr als 200 Porträtierten, darunter Queen Elizabeth, Juri Gagarin, Marilyn Monroe, Beyoncé und Barack Obama, erleben die Leser 150 Jahre Fotogeschichte hautnah. Im Mittelpunkt Prodgers so kenntnisreichen wie originellen Betrachtungen zum lebendigsten aller fotografischen Themen steht ein Motiv: der Mensch.