In Frankreich führten die Debatten über das Verbot von religiösen und politischen Symbolen im Jahr 2004 erstmals zu Konsequenzen. Zur gleichen Zeit begann Catherine Balet Aufnahmen von Zeichen, Marken, Codes und Symbolen zu machen, die für Teenager eine soziale wie ästhetische Bedeutung haben. Indem sie ihre Arbeit von Paris nach London, Berlin, Barcelona und Mailand erweiterte, schuf sie eine Dokumentation der subkulturellen Kleiderordnung an europäischen Schulen. In ihrer Suche nach eigenem Bewusstsein und Identität und in ihrer Absicht »anders« sein zu wollen, adaptieren Teenager meist Kodierungen verschiedener Gruppen, oftmals inspiriert von musikalischen Trends. In jeder Stadt begegneten Balet die gleiche Musik und Mode, die gleichen Marken und Bands. Die Unterschiede sind nur in Details erkennbar, zumeist als Referenz an die Geschichte und Traditionen des jeweiligen Landes. In London und Barcelona, wo an den Schulen Uniformpflicht herrscht, dokumentierte sie wie die jungen Schüler ihre Uniformen individuell herrichten. Der Bildausschnitt, den Balet wählt, ist immer identisch, nur der Hintergrund lässt erkennen, wo das Bild aufgenommen wurde. Balet vermischt den dokumentarischen Stil mit einer Sensibilität für die Bedeutung der Mode innerhalb der Teenager Generation. (Text engl., Steidl)