Einen echten Boom erleben zur Zeit historische und zeitgenössische Fotobücher. Martin Parr und Gerry Badger, die Autoren dieses dritten und letzten Bandes ihrer Geschichte des Internationalen Fotobuchs, sind daran nicht ganz unbeteiligt. Kaum waren ihre ersten beiden Bände veröffentlicht, kam es zu einem Run auf die darin präsentierten Fotobücher. Und die Preise stiegen ins Uferlose. Erneut fördern sie nun bis dahin unbeachtete Preziosen zu Tage. Sie bürsten den traditionellen Kanon gegen den Strich und haben ihre ganz eigene, kenntnisreiche Sicht auf die Dinge. In Band III widmen sie sich Fotobüchern seit Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Schlüsselthemen sind hierbei: die Globalisierung der Fotografie-Kultur, die Personalisierung der Fotobücher und der Self-Publishing-Boom in jüngerer Zeit. Auch die Bedeutung des Fotos in Propaganda- und Protestbüchern oder in der Sex- und Jugendkultur werden beleuchtet. Der Band ist in neun thematische Kapitel gegliedert, jedes wird durch einen allgemeinen Text eingeleitet, der Informationen zum Background und zu politischen und künstlerischen Einflüssen auf das Fotobuch der jeweiligen Zeit liefert. Zahlreiche Abbildungen aus den über 200 Fotobüchern lassen ihren »Spirit« erahnen: Dazu gehören Dokumentationen der Cover und Schutzumschläge ebenso wie einiger charakteristischer Seiten aus den Büchern. Zu den präsentierten Meisterwerken gehören Ryan McGinleys »The Kids are Alright« (2000), Paul Grahams »A Shimmer of Possibility« (2009) sowie bisher weitgehend unbekannt Bücher. Parr und Badger schreiben die definitiven Standardwerke zur Geschichte des Fotobuchs, für Sammler und Fotobuch-Enthusiasten sind sie unverzichtbar! (Text engl., Phaidon)
