Bei ihrer Uraufführung 1901 am Prager Nationaltheater geriet Rusalka zum größten Erfolg, den Dvorák bis dahin mit seinen Bühnenwerken erleben durfte. In der Folge avancierte diese Oper gar zum zweitpopulärsten Werk seines Heimatlandes nach Smetanas Verkaufter Braut. Mit ihrem Sujet, welches das Fouquetsche Märchen Undine mit Elementen aus H. C. Andersens Die Kleine Seejungfrau und Gerhart Hauptmanns Märchendrama Die versunkene Glocke verbindet, schließt Dvorák an eine Reihe früherer Kompositionen an, die ebenfalls seine Vorliebe für märchenhafte Stoffe bezeugen. In Rusalka reagiert Dvorák höchst einfühlsam auf die vielschichtige Textvorlage von Jaroslav Kvapil, gelingt es ihm doch meisterhaft, mit einer avancierten Harmonik und der impressionistischen Handhabung orchestraler Klangfarben die Märchenwelt der Nixen, Wassergeister und Elfen zu evozieren. Die dichte lyrische Expressivität und die ergreifende Melancholie seiner Tonsprache tun ein Übriges, um die Beliebtheit dieser Oper voll und ganz zu rechtfertigen. Aufnahme London 1986.