Im Jahr 1830 nahm Eugène Delacroix an der Julirevolution teil, die ihn zu seinem Bild Die Freiheit führt das Volk inspirierte. Das Bild löste eine wahrhafte Polemik aus: Die als Retterin dargestellte bewaffnete Frau, die mit entblößter Brust auf einem Leichenhaufen steht, in der einen Hand eine Fahne, in der anderen ein Bajonett, schockierte mit ihrer zu realistischen Darstellung. Am Ende seiner Schaffensperiode versammelte Jean-Auguste Dominique Ingres auf seinem Bild 25 weibliche Akte, die seine Faszination für den Orient zeigten, welcher sich wie ein roter Faden durch das Werk des Künstlers zieht. Ursprünglich als rechteckiges Bild angelegt, zerschnitt es der Maler und gestaltete es zu einem Rondo um, einem Rundbild in der Tradition der klassischen religiösen Malerei. Das Bild wurde 1851 im Pariser Salon ausgestellt und löste einen Skandal aus. Auf dem sieben Meter langen Gemälde sind ganz gewöhnliche Leute wiedergegeben, genau 46 Menschen, die Einwohner von Ornans, dem Geburtsort des Malers. Über die Darstellung der Teilnehmer an dieser Prozession wird der Betrachter mit sich selbst konfrontiert, eine metaphysische Erfahrung für Augen und Sinne. Die Filmreihe »Palettes« ist den großen Werken der Geschichte der Malerei gewidmet. Modernste Untersuchungs- und Computertechniken machen die Enträtselung der Bilder zu einer aufregenden detektivischen Ermittlung.