Seit 1971 ist die »Talentprobe« in Köln die Mutter aller Castingshows. Im Sommer 1979 begleitet Filmemacher Peter Goedel die Auftritte der Laiensänger vor über 4.000 jubelnden und buhenden Zuschauern. Auf den mitgebrachten Plakaten steht »Das ist ja grausam«, »Aufhören! Aufhören!« oder »Kulturbanause«. Die Süddeutsche Zeitung nannte den Film »ein echtes Stück deutscher Ethnographie« und die Berliner Zeitung fasste zusammen: »Einmal im Leben im Scheinwerferlicht auf der Bühne stehen, davon träumen viele. Die »Talentprobe« macht’s möglich. Doch das Publikum kennt keine Gnade und so werden die Träume derer, die es wagen, auf eine harte Probe gestellt. Ein erschütterndes Schwarzweißporträt über das Scheitern kultureller Anstrengungen und den erbarmungslosen Vergnügungswillen des Publikums.« Außerdem enthält die Edition den 97-minütigen Dokumentarfilm »Zugabe, Talentprobe - Ein Wiedersehen«, in dem sich Regisseur Manfred Behrens 30 Jahre später auf Spurensuche begibt und noch einmal die »Talente« von damals versammelt und ihre Lebenswege und -träume nachzeichnet. »Ein wunderbar dichtes Porträt, das die Teilnehmer bei all dem Musikkitsch, den sie heute noch produzieren, nie der Lächerlichkeit preisgibt. Bei aller Distanz wachsen sie einem geradezu ans Herz« (WAZ) »Eine wehmütige Collage aus Jugendträumen und Alterspragmatismus« (SZ).
