1799 bricht Alexander von Humboldt zusammen mit dem französischen Botaniker und Arzt Aimé Bonpland zu seiner ersten großen Expedition nach Amerika auf. In 5 Jahren erkunden sie gemeinsam die Tropenwelt des Amerikanischen Kontinents und reisen durch die Gebiete des heutigen Venezuelas, Columbiens, Cubas... Viele von Humboldts wissenschaftlichen Forschungsergebnissen haben Eingang in die moderne Geographie gefunden; so zum Beispiel seine Beschreibung der Vegetation des tropischen Südamerikas, der Schwarz- und Weißwasserflüsse, des Casiquiare, der natürlichen Verbindung zwischen Orinoko und Rio Negro, seine Profile und Pflanzengeographie. Humboldt war vielseitiger Geograph und Forschungsreisender. Auch den Menschen sah er immer als Teil seiner physikalischen Geographie, und von seinem Reisewerk gingen geographische und politische Impulse aus. So brandmarkte er die Menschenschinderei in den Bergwerken und Manufakturen Mexikos, verteidigte die menschliche Würde der tropischen Indianer oder schildert das Leben der Gesellschaft und den Stand der Wissenschaften in den Hauptstädten Lateinamerikas. Humboldts Werk sprengt die Grenzen und die Perspektiven jeder Einzeldisziplin. Als einer der ersten hat er erkannt, daß die altamerikanischen Kulturen ebenso zum Erbe der Menschheit gehören wie die der Ägypter, der Inder, der Griechen und der Römer. Als Alexander von Humboldt von seinen in den Jahren 1799-1804 durchgeführten Forschungsreisen aus den Tropen der Neuen Welt nach Europa zurückkehrte, wurde er von seinen Zeitgenossen als Wiederentdecker Amerikas gefeiert, als zweiter Kolumbus. Mit seiner sich über Jahrzehnte erstreckenden Arbeit einer Auswertung und Veröffentlichung der Ergebnisse schuf Humboldt das größte private Reisewerk der Geschichte. Um die bestmögliche verlegerische Qualität seines Werkes zu erreichen erschien ihm Paris als der geeigneteste Ort. Daher ist es völlständig auch nur in französischer Sprache erschienen. Für diese Ausgabe wurde das Werk vollständig neu digitalisiert. Grundlage war ein seltenes Exemplar aus einer französischen Sammlung. Vorwort von Prof. Dr. Ottmar Ette (Universität Potsdam) einem der führendsten Humboldt-Experten.