Nachdruck der Faksimileausgabe des Insel Verlags. Leipzig 1913/14. Reprint: Hildesheim 2000. Die lateinische Bibelausgabe ist die bedeutendste Leistung Johann Gutenbergs und eine erste glanzvolle Bewährungsprobe des von ihm erfundenen Typendrucks. Von Gutenbergs Druck sind 48 weitgehend vollständige Exemplare oder Einzelbände auf Pergament und Papier erhalten, dazu einige umfangreichere Fragmente. Der Bedeutung des Textes entsprechend wurden viele, kurz nachdem sie die Presse verlassen hatten, mit glanzvoller Buchmalerei ausgestattet. Das Berliner Pergamentexemplar gilt als eines der schönsten und wurde in der hier wiedergegebenen Ausgabe des Insel-Verlags Leipzig aus den Jahren 1913/14 erstmals faksimiliert. Es gehört zum Gründungsbestand der Staatsbibliothek zu Berlin und ist vermutlich in Leipzig illuminiert worden. Der Herausgeber und bedeutende Gutenberg-Forscher, der damalige Direktor der Bibliothek Paul Schwenke, hat dem Faksimile nicht nur ein Beiblatt beigegeben und einen umfangreichen druckgeschichtlichen Kommentar vorbereitet, der erst 1923 nach seinem Tode ausgeliefert werden konnte, er bemühte sich auch, der Gutenberg-Forschung Impulse zu verleihen, indem er eine »Urbibel« rekonstruierte. Jene Berliner Passagen, die nicht dem minutiös ermittelten ersten Druckzustand entsprechen, sondern bei Neusatz entstanden waren, wurden durch frühere Blätter aus Fulda und Göttingen ersetzt. Der Nachdruck des Insel-Faksimiles macht im 600. Geburtsjahr Johann Gutenbergs nicht nur eins der schönsten Exemplare seiner 42-zeiligen Bibel wieder allgemein zugänglich, er dokumentiert vielfältig Buch und Technikgeschichte. Zwei Bände.
