Zur Zeit der Renaissance erlebte die Kunst der Intarsie (von italienisch intarsiare = einlegen) eine große Blüte. Zahllose Hölzer von verschiedenen Arten, Maserungen und Brauntönen wurden wie ein Puzzle zusammengefügt, so dass sich ein faszinierendes Bild ergab. Die Intarsienmeister der Renaissance übernahmen die neu errungene Zentralperspektive in ihr bildnerisches Schaffen, dessen Motivik von Stadtlandschaften und Architekturen, aber auch von illusionistischen, halb geöffneten Kabinetten geprägt war, die liturgisches oder wissenschaftliches Gerät, aber auch Totenköpfe zu enthalten schienen. Zunächst waren solche Intarsien an Chorgestühlen, Sakristeien oder Altären angebracht, im späten Quattrocento dekorierten sie aber auch Studienräume von weltlichen Herrschern. Im Cinquecento schließlich errangen die Intarsien eine noch größere Komplexität und formten figurale Szenen, die mit der Malerei konkurrieren wollten. Ein prachtvoller Band zu einem äußerst faszinierenden Thema! (Text engl.)