Der Erste Weltkrieg war der erste industriell geführte Massenkrieg, aber auch der erste Medienkrieg der Menschheitsgeschichte. Die Propaganda aller beteiligten Staaten radikalisierte die politischen Ereignisse, indem sie diese zum »Kampf der Kulturen« überhöhte. Plakate, Feldpostkarten oder Gedenkmünzen sollen die Bevölkerung in diesem Sinne mobilisieren, doch Namen wie Verdun, Tannenberg oder die Somme stehen für ein beispielloses Massensterben, das der damaligen Propaganda vom »Heldentod« hohnlachte. Ausstellung und Katalog behandeln die brutalen und subtilen Bild-Propagandaschlachten der Kriegsgegner, die mitunter durchaus große Kunst statt Kitsch sein können und ihre unterschwellige Präsenz bis heute behaupten. In Zusammenarbeit mit der ULB Münster entsteht so ein facettenreiches Bild der internationalen Kriegs- und Antikriegspropaganda.