Seitdem sie in der Mitte des 18. Jahrhunderts von Martin Engelbrecht in Augsburg vorgestellt wurden, waren Guckkästen, englisch Peepshows, eine beliebte Jahrmarktattraktion in ganz Europa. Der Betrachter lugte durch ein winziges Loch, hinter dem wie ein Bühnenbild im Taschenformat mehrere Schichten von Papier aufgestellt waren. Mit einfachsten Mitteln gelang so der perspektivisch täuschend echte Blick in unbekannte Weiten. So konnte man mit Alice ins Kaninchenloch stürzen oder durchs Paradies wandeln aber auch »Zeuge« aktueller politischer Ereignisse werden. Die Darstellungen von Sehenswürdigkeiten, theatralischen oder auch exotischen Szenen prägten das Bild der Menschen von der »weiten Welt«. Der Autor zeichnet fundiert die Geschichte eines der ersten »Massenmedien« anhand von charmanten Sammlerstücken nach. Neben einer vollständigen Beschreibung der Stücke erläutert Hyde den faszinierenden historischen und kulturellen Kontext der »Peepshows«. Der illustrierte Katalogteil gibt Auskunft über Herkunftsland, Verleger, Datum, Druckverfahren (z. B. Chromolithographie), Form und die Abmessungen und die Anzahl der Szenen. (Text engl.)