Den hohen Rang und den vorwiegend höfischen Charakter seiner Möbelsammlung verdankt das Bayerische Nationalmuseum den bedeutenden Objekten, die ihm im 19. Jahrhundert aus den königlichen Sammlungen überwiesen wurden. Zu diesen Objekten gehören die Prunkmöbel mit Intarsien aus Messing, Zinn, Schildpatt, Horn und anderen Materialien in sogenannter Boulle-Technik. Namensgeber dieser barocken Dekorweise ist der berühmte Ebenist André Charles Boulle, der am Hofe Ludwigs XIV. in Paris tätig war. Max Emanuel von Bayern erwarb diese opulent verzierten Möbel für die Ausstattung seiner Residenzen. Schließlich ließ er solche Möbel von Johann Puchwiser in München fertigen. Dieser aufwendig gestaltete Katalog mit Beiträgen zur Möbelkunst und Restaurierung macht dem Betrachter die phantasievollen Dekore »unter der Lupe« sichtbar.