Immer noch ist wenig bekannt, dass sich in den »Goldenen zwanziger Jahren« der Weimarer Republik künstlerisch begabte Frauen ein Handwerk eroberten, das seit Jahrhunderten von Männern dominiert war: die Gold- und Silberschmiedekunst. Wenn überhaupt, wurden Frauen als Goldschmiedin tätig und gestalteten Schmuck. Nur wenige arbeiteten auch als Silberschmiedin und stellten Luxus- und Gebrauchsgerät her: Kaffee- und Teeservice, Tafelsilber, Vasen, Kannen, Schalen, Dosen, Becher und sogar Bestecke. Paula Straus, Emmy Roth und Christa Ehrlich gingen noch einen Schritt weiter: Sie wurden zu den ersten »Industriedesignerinnen« der Silberbranche. Anhand von rund 150 Exponaten nimmt die Publikation eine Korrektur in der Geschichte des Kunsthandwerks und des Designs für die Zeit vor 1945 vor. Herrliche Abbildungen und illustrierte Biografien der Künstlerinnen ergänzen das empfehlenswerte Buch.