Rahmen haben mehr mit Bildern zu tun, als es Bildbetrachtern, die gewöhnlich Bilder in Büchern als rahmenlose Reproduktionen, in Vorträgen als rahmenlose Diapositive oder rahmenlos auf Power-Point-Folien erleben, bewusst ist. Rahmen schützen Bilder, grenzen sie von der »profanen« Umgebung ab, betonen sie. Doch Rahmen interagieren auch mit dem Gerahmten, gelegentlich konkurrieren sie mit ihm oder konstituieren es erst. Das Format spielt eine ebenso häufig unterschätzte Rolle für die Wahrnehmung von Kunst. Denn es besteht ein großer Unterschied zwischen einem Bild in Miniaturformat und einem riesigen Deckenfresko. In Fallbeispielen vom Mittelalter bis zur Gegenwart setzen die Autoren den Fokus auf eben jene vermeintlichen »Nebensächlichkeiten« und beleuchten deren Wichtigkeit für die Kunstwerke.