Der Katalog zur aktuellen Ausstellung des Kunsthistorischen Museums bietet einen einzigartigen Einblick in die faszinierende Welt russischer Juwelierkunst: Rund 160 Exponate aus dem Kreml-Museum in Moskau sind erstmals in dieser Fülle derzeit in Wien zu bewundern. Das Kreml-Museum Moskau beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen dekorativer Kunst in Russland vom Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts. Herausragende und künstlerisch äußerst versierte Juweliere unterhielten während dieser Zeit in den großen Städten Russlands bedeutende Werkstätten. Vor allem das Haus Fabergé, das sich durch seine künstlerischen Kreationen einen weit über Russland hinausgehenden Ruf als führende Manufaktur erwerben konnte, war maßgebend. Der Name Fabergé ist noch heute weltweit der Inbegriff außergewöhnlicher Schmuckkreationen. Berühmt sind vor allem die aus Gold, Silber, Bergkristall oder Email gefertigten und mit Perlen, Rubinen, Brillanten und anderen Edelsteinen besetzten »Ostereier«, die bis heute als begehrtes Sammlergut hochgeschätzt sind. Der Katalog präsentiert die ausgestellten Preziosen - darunter sind lediglich vier der berühmten »Eier« - allerdings gibt es aber selten gesehenen Diamantschmuck aus der prärevolutionären Zeit zu sehen geben und einige der »objets d’art« oder »objets de fantaisie«, die als teils winzig kleine Aufmerksamkeiten weitergegeben wurden und mit ihrer minutiösen Verarbeitung Zeugnis von der Höhe der Handwerkskunst ablegen, auf der in den Fabergé-Ateliers in Sankt Petersburg, später auch Moskau, Kiew, Odessa und London, gearbeitet wurde. Sehr erstaunlich!