Berlin 2009. Das Bauhaus als eine der Ikonen der Moderne war von Anfang an umstritten, in internen Auseinandersetzungen ebenso wie durch Kritik oder Anfeindungen von Außen. Und mit dem Ende des Bauhauses war es mit dem Streit keineswegs vorbei. In diesen Auseinandersetzungen offenbart sich Idee und Ideologie des Bauhauses wie nirgendwo sonst. Hier werden die programmatischen Grundfragen der Moderne deutlich. Es zeigt sich, dass es ebenso wenig »Die« Moderne wie »Das« Bauhaus gibt, sondern unterschiedliche, widersprüchliche und gar gegensätzliche Strömungen und Positionen: die Bauhäuser. Und wohl kaum eine andere kulturelle Bewegung durchlief ein solches Kaleidoskop politischer Instrumentalisierung. In diesen Kontroversen spiegelt sich das Verhältnis von Politik zur Kultur im 20. Jh. und damit auch die Geschichte deutscher Identitätskonstruktionen. Einleitung von Philipp Oswalt, Texte von Otl Aicher, Paul Betts, Gerda Breuer, Magdalena Droste, Jörn Etzold, Simone Hain, Thilo Hilpert, Joachim Krausse, Michael Müller, Walter Prigge, Ullrich Schwarz, Wolfgang Thöner u.a.