Parallel zur großen Ausstellung im Victoria & Albert Museum London erscheint diese spektakuläre Biographie: Im Jahr 1968 erklärt Cristóbal Balenciaga (1895-1972) die Zeit der Haute Couture für beendet und schließt ohne Vorankündigung sein Modeunternehmen. Die Nachricht löst Schockwellen unter seinen loyalen Anhängerinnen rund um den Globus aus. Der Großmeister der hohen Schneiderkunst, von Kundinnen und Kollegen gleichermaßen verehrt, kleidete über fünf Jahrzehnte die Reichen und Schönen, zuerst in seiner baskischen Heimat, dann, von Paris aus, in der ganzen Welt. Doch so groß das Interesse an seiner Privatperson auch war, so gut war er darin, der Öffentlichkeit auszuweichen und ein zurückgezogenes Leben, fernab aller neugierigen Blicke, zu führen. Mary Blume, die erfolgreichste Kolumnistin der International Harald Tribune, die über 40 Jahre lang aus Paris berichtete, hat Balenciagas Biographie geschrieben. Befreit von allen Mythen und Legenden erzählt sie die Lebensgeschichte Cristóbal Balenciagas von seinen Anfängen an der baskischen Atlantikküste bis zu seinem Tod im Jahr 1972. Sie zeichnet ein schillerndes Bild der großen Zeit der Haute Couture, basierend auf umfangreichen Recherchen und unzähligen Gesprächen mit Zeitgenossen wie Madeleine Vionnet, Balenciagas großer Mentorin, oder Hubert de Givenchy, seinem erfolgreichsten Schüler. Auch Kundinnen wie Mona Bismarck und Barbara Hutton kommen zu Wort. Nicht zuletzt aber ihr freundschaftliches Verhältnis zu Florette Chelot, Balenciagas wichtigster »vendeuse« und längsten Angestellten, ermöglicht Mary Blume einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen. Ein Mythos wird lebendig, wenn Florette buchstäblich aus dem Nähkästchen plaudert. (Schirmer/Mosel)