Johannes Fried gehört zu den einflussreichsten Mediävisten unserer Zeit. Kein anderer seiner Historiker des Mittelalters bürstet vertraute Lesarten der Geschichte so gründlich gegen den Strich, kein anderer fragt so hartnäckig nach der historischen Wirklichkeit hinter den Quellen. Sein brillanter Stil und sein herausragendes Gelehrtentum haben ihn weit über die Fachgrenzen hinaus bekannt gemacht. Nun legt er einen Band mit Essays vor, der auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie eine andere Mediävistik zwischen »Wissenschaft und Phantasie« möglich ist. Exemplarisch dafür steht seine Nachschöpfung eines Gastmahls am Hof Karls des Großen, die - dicht an den Quellen entlang geschrieben - mitten hineinführt in die faszinierende Welt des Mittelalters.