Die gegenseitige Wahrnehmung europäischer Völker erweist sich als relativ eingeschränkt: Je geringer die Kenntnisse über ein Volk sind, desto größer ist die Tendenz zur Pauschalisierung der Urteile und zur Bildung von Klischees. Solch eine Rasterung des Denkens mag zur Orientierung in der Welt hilfreich sein - ist sie allerdings negativ belegt, kann dieser Mechanismus schreckliche Folgen nach sich ziehen - wie die Geschichte ethnischer und religiöser Minderheiten besonders in Deutschland gezeigt hat. Der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung soll Strukturen und Wirkungsweisen von Völkerbildern darlegen und dadurch zu einem reflektierteren Umgang mit Fremdbildern führen.