Vor fünf Jahren zerstörte der Hurrikan Katrina Amerikas Ostküste, eine der verheerendsten Naturkatstrophen, die Amerika je heimgesucht hat. Der amerikanische Fotograf Richard Misrach dokumentierte im Jahr 2005 das Ausmaß der Verwüstung. »Die Golfküste von Mississippi erinnerte an einen apokalyptischen Film. Es gab riesige Gebiete in New Orleans, in denen ich die ganze Zeit, bis auf die Ausnahme von drei Nationalwachen, keinem Menschen begegnete«, erinnert Misrach. »Das Ausmaß der Zerstörung war endlos, der Geruch von Tod und Schimmel hing in der Luft.« Seine Aufnahmen, wie sie der Band in einer Auswahl von 70 großformatigen, handwerklich penibel gedruckten Tafeln vorstellt, zeigen Graffitis und Botschaften, die die Anwohner und Rettungsleute auf Häusern und Autowracks, auf Pappschildern an Bäumen und in verwüsteten Brachen hinterließen. Eine im besten Sinne dokumentarischer Fotoessay, der als Ausstellung in diesem Jahr durch wichtige amerikanische Museen wandert, darunter das Museum of Modern Art in New York, die National Gallery of Art in Washington, das New Orleans Museum of Art und das Museum of Fine Arts in Houston.