1905 markiert ein Schlüsseljahr für den Anfang zwanzig-jährigen Picasso. In seinem Atelier auf dem Montmartre entstehen nach der melancholischen »Blauen Periode« die helleren, von Gauklern und Zirkusartisten belebten Bilder der »Rosa Periode«. Picasso hat sich inzwischen in der Metropole Paris niedergelassen. Die an der Antike orientierten Gemälde des Franzosen Puvis de Chavannes faszinieren ihn jetzt mehr als das Werk Toulouse-Lautrecs, seinem Vorbild zur Zeit der ersten Parisreisen. Archaisch wirkende Jünglinge, monumentale Frauenkörper und zunehmend abstrahierte, maskenhafte Gesichter markieren die Entwicklung zu einer neuen Auffassung des Körpers, die 1907 in den berühmten »Demoiselles d’Avignon« kulminiert. Picassos Freunde und seine Geliebte Fernande Olivier werden in unzähligen Zeichnungen, Bildern und ersten Skulpturen wie auf einer weiten Bühne porträtiert, die Gemälde wirken geradezu klassisch, zart. Zahlreiche historische Fotografien, Plakate und weitere Dokumente vermitteln ein authentisches Bild vom Leben Picassos auf dem Montmartre. (Hirmer)