»Das Reich der Azteken befand sich auf dem Höhepunkt seiner Macht, als es fiel, und das ist äußerst ungewöhnlich«, sagt Neil MacGregor. Wie und warum es »implodierte« möchte der Direktor des British Museum in der Schau seines Instituts zeigen. Im Mittelpunkt steht Moctezuma II., der letzte gewählte Herrscher der Azteken, deren Inselhauptstadt Tenochtitlán zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit etwa 250000 Einwohnern eine der größten Städte der Welt war. Die Ausstellung bezweifelt die Darstellung der spanischen Kolonialisten, die besagt, der aztekische Herrscher hätte sich aus freien Stücken unterworfen. Aber auch die mexikanische Lesart, der zufolge Moctezuma ein feiger Verräter war, wird durch diese Ausstellung noch einmal genauestens geprüft. (Text engl.)