Seit dem Spätsommer 1947 lebte Max Beckmann (1884-1950) in den Vereinigten Staaten von Amerika. Weit entfernt vom Nazi-Europa verbrachte er hier seine letzten Lebens- und Schaffensjahre, die ihm einen befreienden, intensiven Neuanfang bedeuteten. Mit einer unglaublichen Energie und Produktivität schuf der Künstler in dieser kurzen Zeit von drei Jahren zahlreiche Hauptwerke. Beckmanns eigenständige Bildsprache erscheint aus heutiger Sicht umso eindrucksvoller, je mehr man sie in Relation zur gleichzeitigen Entwicklung der Abstraktion in der amerikanischen Kunst betrachtet: Beckmann bleibt dem Figürlichen und seiner metaphorischen Thematik verbunden und behauptet sich als europäischer Maler von internationalem Rang. (Hatje Cantz)