Milchig, fleischig oder neutral? Koscher oder trefe? Darf ich oder darf ich nicht? Essen und Trinken dienen nicht nur der physischen Existenzsicherung, sondern sind auch immer schon kulturell überformt, von jeher eingebunden in soziale und religiöse Zusammenhänge. Sie können daher ebenso als symbolische Handlungen angesehen werden, die über Formen der Geselligkeit, soziale Hierarchien und religiös begründete Normen Aufschluss geben. Dieser Band beschreibt - ausgehend von den jüdischen Speisegesetzen -, wie religiöse Vorstellungen und Rituale auf vielfältige Weise das Verhältnis des Menschen zu seiner Nahrung beeinflussen. Die Rolle des Essens bei religiösen Zeremonien, Opferhandlungen wird ebenso behandelt wie die Unterscheidung von »rein« und »unrein«, besondere Festtagsspeisen oder auch Tischsitten. Essays zum Thema Essen und Religion vermitteln zudem einen Überblick über die Bedeutung von Nahrung rund um den Globus: Parallelen im Judentum, Islam, Christentum und Hinduismus werden erklärt, Traditionen verschiedenster Speiserituale dargestellt und Gebote und Tabus erläutert. Hinzu kommen eingestreute literarische Texte, Anekdoten sowie sachlichen Erläuterungen und nicht zuletzt Rezepte zum Nachkochen. Rund 170 Abbildungen veranschaulichen den Facettenreichtum des Themas.