Der Autor untersucht in seiner eindrucksvollen Studie, wie Jeff Wall mit Kamera,Computer, Schauspielern und Spezialisten ein visuelles Ereignis erzeugt, das beim Betrachter erkenntnistheoretische Fragen provoziert. Er veranschaulicht, wie der Künstler jenseits avantgardistischer Kriterien eine raffinierte und einnehmende Bildhaftigkeit entwickelt, die sich sowohl mit Alltag als auch mit Kunstgeschichte beschäftigt. Minutiös wird durchleuchtet, wie Wall in seinen Bildfindungen die partizipatorische Rolle des Rezipienten reflektiert. Der Band zeigt, dass Kunst für Wall eine unerschöpfliche metaphorische Kraft besitzt, die unser visuelles Denken bereichert und verunsichert - und schafft zudem neue, verblüffende Bezüge zwischen Walls fotografischen Arbeiten und Gemälden von so unterschiedlichen Künstlern wie Diego Velázquez, Jan Vermeer, Claude Monet, Frederic Remington, Hans Emmenegger, Marcel Duchamp und Salvador Dalí.