Der Münchener Gold- und Silberschmied Gerd Rothmann interpretiert traditionelle Schmuckformen auf eine spielerisch intellektuelle Weise neu. Seit den siebziger Jahren gestaltet er Schmuckstücke mit Körperabdrücken, die meist von den Auftraggebern selbst oder von ihnen nahe stehenden Menschen abgenommen sind. So entstehen persönliche und unverwechselbare Schmuckobjekte wie beispielsweise die »Familienkette« aus dem Jahr 1998, in die Fingerabdrücke einzelner Familienmitglieder eingearbeitet sind; oder auch extravagante und vieldeutige wie die »Kaugummikette« von 1990, eine Halskette aus gekautem, in Gold gegossenem Kaugummi, der durch die Abformung zu einer gänzlich neuen Form von Schmuck veredelt wurde. In dieser Monographie mit Arbeiten Gerd Rothmanns von 1976 bis heute sind die verschiedensten Stimmen von Liebhabern und Trägern der Schmuckstücke versammelt: Reflexionen, Aperçus, intime Kommentare und Fantasien. Zusammen mit Texten von Fachautoren verdichten sie sich zu einem lebendigen Diskurs über Rothmanns Schmuckkunst. (Text dt., engl.)