Der österreichische Maler Franz ringel (1940-2011), der von 1968 an Gründungsmitglieder der Gruppe »Wirklichkeiten« war, malte bevorzugte menschliche Figuren, die Motive aus den Tiefen des menschlichen Unterbewussten oder der klassischen griechischen Literatur darstellen können. Aus grellen Farbmassen malte Ringel mit den Fingern Figuren und Porträts; zugleich wurden Motive der Pflanzenwelt zu Denkmälern für Boeckl oder Klimt. Immer wieder war in den 1990er Jahren die Literatur Ausgangspunkt für Serien zur Odyssee, dem kleinen Prinzen oder Antonin Artaud. In den jüngeren Arbeiten Ringels reduzierten sich die Zahl der Köpfe in den Einzelbildern, große Formate mit einem zentralen Kopf nebst rosa Grund wie »Mozart« 2005 tauchten auf - luftig, lächelnd, reizvoll. »Die schon immer rauschhafte, manische, dionysische Seite seines Expressionismus hat sich verselbstständigt, ist aus dem Gleichgewicht, und dies ist vielleicht der Beginn einer neuen, ungegenständlichen Expressivität, die das inhaltliche ausblendet und das Formale entsubstantialisiert.« (Peter Gorsen, aus dem Vorwort).