Die Entstehung des reproduzierbaren und für breitere Schichten verfügbaren Bildes im 15. Jahrhundert markiert einen epochalen Einschnitt. Als Ergebnis eines wachsenden Bedarfs nach privatem Bildbesitz leitete sie folgenreiche Entwicklungen ein - nicht zuletzt die Beschleunigung der Kommunikation und den weiträumigen europäischen Bildtransfer. In die erste international angelegte Ausstellung wurden vorzugsweise Holzschnitte aufgenommen, deren historischer Kontext, praktische Funktion und konkreter Bildgebrauch rekonstruierbar sind. Der Katalog liefert nicht nur neue Erkenntnisse über Ort und Zeit ihrer Entstehung und den Adressatenkreis, sondern trägt auch zum Verständnis der komplexen Rolle des Bildes in der Kultur des Spätmittelalters bei. Mit neuen Fragestellungen wirft er neues Licht auf die ältesten Zeugnisse des europäischen Bilddrucks und kann mit zahlreichen überraschenden Ergebnissen aufwarten.