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Das Wiener Musterbuch.

Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien. Faksimile-Edition 2012.

56 weiß und rot gehöhte Federzeichnungen auf grünlichem Papier, montiert auf zusammenklappbaren Holztäfelchen (jeweils 9,5 x 9 cm), in Lederfutteral. Limitiert auf weltweit 980 Expl.

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Das Kunsthistorische Museum in Wien besitzt ein Kleinod, das in seiner Art und künstlerischen Ausformung einzigartig und gleichzeitig ein wirklich rätselhaftes Objekt ist: das so genannte »Wiener Musterbuch« (Inv.-Nr. KK 5003/5004). Insgesamt 56 Silberstiftzeichnungen umfasst die Sammlung eines unbekannten böhmischen Meisters. Sie sind in großer Meisterschaft ausgeführt und zart mit Farben gehöht. Der Künstler hat mit seinem Werk den faszinierenden Formenreichtum des »Internationalen Stils«, wie er in der Zeit um 1400 vorherrschend war, in perfekter Weise umgesetzt. Schon die äußere Form ist ungewöhnlich: insgesamt 14 Täfelchen aus Ahornholz werden von einem kostbaren dunklen Lederschnitt-Etui geschützt. In jede der Tafeln sind vier der feinen und detailreichen Zeichnungen eingepasst. Die Tafeln waren ursprünglich als Leporello montiert; das kostbare Lederfutteral war als Schutz und durch einen Gurt wohl auch als Tragetasche konzipiert. Die Bestimmung dieses einmaligen Werkes liegt bis heute im Dunkeln: War es eine Vorbildsammlung für einen Wanderkünstler, der mit der Kunst Böhmens ebenso vertraut war wie mit jener Frankreichs und Italiens, oder war das Kunstwerk für einen Gönner bestimmt, möglicher Weise ein Geschenk als Dank oder Werbung für Existenz sichernde Aufträge? Auf den 56 Zeichnungen brilliert der Künstler mit 39 großartig ausgeführten, außerordentlich individualisierten Portraitköpfen, die von der Qualität eines Dürer sind, 16 Darstellungen von Tier- und Fabelwesen und einem expressionistisch anmutenden Totenschädel. Die Kopftypen zeigen in ihrer Vielfalt den Zusammenhang mit sakral-christlichen Bildthemen - wie etwa der Gottesmutter Maria, dem Verkündigungsengel, dem Jesusknaben, Christus am Kreuz oder auch den Aposteln - ebenso wie den mit der profan-höfischen Welt. Das Wiener Musterbuch ist ein spätes Zeugnis dessen, was man gemeinhin als »Schule König Wenzels« bezeichnet, und in dieser Eigenschaft erweist es sich als Summe dessen, was die böhmische Kunst seit den Zeiten von Kaiser Karl IV. und Peter Parler zustande gebracht hat, zugleich bildet es eine Verbindung zur späteren Malerei des 15. Jahrhunderts. Dieses unglaubliche und in seiner Form wohl einzigartige Kleinod wird durch die originalgetreue Faksimilierung nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Kommentar von Maria Theisen von der Kommission für Schrift und Buchwesen der Österreichische Akademie der Wissenschaften und Wissenschaftlerin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien, Eberhard König erläutert im Anhang die Bedeutung und Rolle der Musterbücher in der mittelalterlichen Kunst. (Müller&Schindler).

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